Ist Post Malone der größte Zufallserfolg im Rapgame?

Er wirkt immer wie ein verschlafener Träumer. Doch der 21-jährige Musiker könnte einer der großen internationalen Newcomer des Jahres 2017 werden.

Post Malone, mit bürgerlichem Namen Austin Post, wird nachgesagt, dass seine komplette Karriere nur auf Zufall basiert. Warum? Das erkläre ich hier:

Mit 15 lernt er über das Videospiel „Guitar Hero“ und über YouTube-Videos, Gitarre spielen. Später ist er Teil einer Hardcore-Band und einer YouTube-Spielecrew namens TeamCrafted. Parallel arbeitet Malone an seinem ersten eigenen Tape mit Beats und Raps. So richtig hören will das damals aber niemand.

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Die White Iverson Geschichte

So richtig los ging es erst Anfang 2015. Malone lernt den Produzenten „1st“ kennen und gemeinsam beginnen die beiden Musik zu machen. Ohne ernsten Hintergrund, „nur aus Spaß“. In Folge dessen entsteht der Song „White Iverson“. Der Track soll eigentlich gar nicht veröffentlicht werden. Darin besingt er den ehemaligen NBA-Star Allen Iverson, dessen ähnliche Cornrows er auch auf dem Kopf trägt. Natürlich landet der Song schließlich irgendwie bei Soundcloud und legt den Grundstein für seinen Durchbruch.

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White Iverson – cloudig-wavig, für diese Zeit noch ein recht unverbrauchter Stil, beginnt rasant Klicks zu genieren. Nach den ersten Millionen Plays wird ein Musikvideo gedreht und via Youtube released. Fazit nach ca. einem Jahr (2016): 42 Millionen Plays bei Soundcloud und 150 Millionen Views bei Youtube.

Money and the Fame

Was folgt? Na klar, ein Signing. Wo? Republic Records. Wie viel? Dotiert mit 20 Millionen Euro. Nächster Schritt? Stadion-Tour als Voract von Justin Bieber.

Status Quo, Side-Facts und Ausblick

Als weißer Rapper aus Texas hat es Post Malone nicht immer leicht. Er benutzt alle naheliegenden Codes der schwarzen Subkultur, trägt Braids und Grillz. Einigen ist das ein Dorn im Auge, was gelegentlichen zu Disses führt. Das dürfte ihm aber ziemlich egal sein, denn wer Hater hat, der hat auch richtig viele Fans. Er selbst sieht sich gar nicht als „Rapper“. Malone lässt sich aber auch schwer einordnen. Vielleicht, weil er zwar im Rap zuhause ist, aber eigentlich macht, worauf er Bock hat. Das ergibt: einen Mix aus Hip-Hop, Soul und R&B – von Malone „Sauce“ getauft.

Aufgrund der Tatsache, dass Gegebenheiten, die Post Malones komplette Karriere hätten zerstören müssen, ihn nur noch größer gemacht haben, wird er auch als der Donald Trump des Hip-Hops bezeichnet. Unter anderem gehört dazu das Gerücht, dass sein Vater 50.000 seiner Songs online gekauft haben soll. Ziel: die Karriere seines Sohnes zu pushen und ihn in den Charts zu platzieren.

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Ausblick: Es handelt sich auf jeden Fall um kein One-Hit-Wonder! Mit der Single „Go Flex“ hat er meiner Meinung nach direkt solide nachgelegt. Im Dezember 2016 erschien dann sein durchaus ordentliches Debütalbum „Stoney“. Gute Verkaufszahlen (Platz 6 in den US Charts) und Beats von den aktuell angesagtesten Produzenten schnüren ein rundes Paket. Legt er dieses Jahr noch einmal ordentlich nach, kann ihm der internationale Durchbruch gelingen.

Im Zuge seiner Europa Tour ist er übrigens im Februar zu Gast bei uns in Germany. Tickets gibt’s hier.

Mein Schlusswort? Congratulations!

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