iOS 8.4 wurde lange erwartet und genau heute um 17:00 Uhr kam das Update raus. Mit dabei: Der neue Musikdienst von Apple. Über ein Jahr nach der Übernahme von „Beats“ steigt Apple nun in das Musikstreaming-Business ein. Doch taugt es was? Kann der Dienst mit Spotify und Deezer mithalten? Oder übertrumpft er diese sogar? Das liegt wohl in der Macht der User und kann wahrscheinlich erst in einigen Wochen abgesehen werden. Doch wir wollten schon gleich zum Release einen ersten Eindruck gewinnen.

Die App integriert sich nahtlos in der bisherige „Musik“-App. Hier stehen dann etwas mehr als 30 Millionen der insgesamt 37 Millionen Titel im iTunes Store zur Verfügung. Somit reiht sich Apple Music zwischen Spotify (mit ca. 20 Millionen) und Deezer (ca. 35 Millionen)  ein.

Während der Registrierung muss ausgewählt werden, ob man Apple Music alleine (9,99€) oder mit der Familie (14,99€) nutzen will. Wer einfach mal testen will, wählt am besten die Einzelperson und stellt später die automatische Aboverlängerung ab. Danach geht es los. Zuerst soll man verschiedene Musikrichtungen auswählen, die man gerne hört. Danach folgen noch – passend zu den gewählten Musikrichtungen – die beliebtesten Interpreten.

Dementsprechend erscheinen später in der Kategorie „Für Dich“ personalisierte Playlists und Alben. Eine Kategorie weiter werden neue Titel angezeigt, die gerade frisch zur Verfügung stehen. Danach folgt das „Radio“. Hier findet man den von Apple angepriesen Radiosender „Beats 1“,  der weltweit und 24/7 sendet. Unter „Connect“ können sich Künstler mit den Usern in Verbindung setzen. Inwiefern die Option von deutschen Interpreten genutzt wird, bleibt abzuwarten. Schließlich befindet sich in der letzten Kategorie „Meine Musik“. Hier werden Titel, die sich sowieso schon auf dem iPhone/iPad/iPod befinden, angezeigt.  Zusätzlich erscheinen noch die Alben/Interpreten, welche wir durch die Suche in Apple Music dieser Kategorie hinzugefügt haben. Das ist ein großer Pluspunkt: Man muss nicht mehr zwischen Apps hin und her wechseln, nur weil das gewünschte Lied gerade nicht bei „Apple Music“ zur Verfügung steht.

Negativ aufgefallen ist bisher, dass man nicht nach Playlists explizit suchen kann. Diese müssen dann von einem Freund empfohlen oder von Apple vorgeschlagen werden. Auch die Einbindung mit iTunes ist noch nicht zu 100% optimal. Wenn man einfach seine Apple Music mit der bestehenden Mediathek verknüpfen will, so tauchen beispielsweise Alben doppelt auf.

Allgemein ist die App übersichtlich aufgebaut. Man findet sofort intuitiv alle Funktionen. Das Design ist eine gute Mischung aus iTunes-Store und der alten Musik-App. Besonderes komfortabel ist die Warteliste, welche komplett frei editierbar ist. Es können neue Titel hinzugefügt, gelöscht oder in der Reihenfolge vertauscht werden. Musik offline zu schalten ist natürlich auch möglich.

Nun wird sich zeigen, wie die User auf das neue Angebot reagieren und wie sich die Community entwickelt. Android User müssen noch bis zum Herbst warten, denn da wird der Dienst auch für sie freigeschaltet. Wer sich bisher nicht begeistern konnte oder sich nicht so stark von Apple abhängig machen lassen will, dem kann unser Beitrag „Spotify vs. Deezer“ hier ans Herz gelegt werden. Jedoch kann man durch die 3 Testmonate nichts verlieren. Eine kostenlose Nutzung durch Werbefinanzierung, soll es erstmal nicht geben.