Darum lohnt es sich einen Blick auf die Rekord-Serie »Empire« zu werfen

In den USA ist »Empire« aktuell der Stern am Serienhimmel. Es ist die einzige Serie, die die Anzahl der Zuschauer pro Folge steigern konnte – das Staffelfinale verfolgten 17,62 Mio Zuschauer!

In der Serie geht es um den Sänger und skrupellosen Plattenchef Lucious Lyon, der aufgrund einer ernsthaften Erkrankung einen Nachfolger für sein Imperium „Empire Entertainment“ finden muss. Er hat die schwierige Aufgabe sich für einen seiner drei Söhne Andre, Jamal oder Hakeem entscheiden zu müssen. Die Söhne sind bei Empire jeweils als Geschäftsmann, Sänger und Rapper unter Vertrag – Konflikte sind also vorprogrammiert. Lucios kommt mit Jamals Homosexualität nicht klar, Hakeem ist ein guter Musiker aber nicht gerade der Hellste und André ist zwar ein guter Geschäftsmann, leidet aber unter einer bipolaren Störung.

Hinzu kommt noch Cookie, Lucious‘ Ex-Frau und Mutter der drei gemeinsamen Söhne. Sie eckt gut und gerne mit ihrer, naja, sagen wir aufbrausenden Art an. Sie fordert, nachdem sie für das Label 17 Jahre wegen Drogenhandel im Knast saß, Mitspracherecht und will wieder Artists managen.

So schlängelt sich die Story auf Basis dieser Elemente durch die ersten zwölf Folgen. Jeder darf mal mit jedem, der gewissenlose Lucious mordet, es werden immer Hits performt – und ständig hängt der anstehende Börsengang des Unternehmens über dem »Empire« und sorgt für zusätzliche Spannungen.

Klingt jetzt negativer als es eigentlich ist. Ich finde das Konzept gelungen und habe die erste Staffel gerne und mit Spannung verfolgt. Klar ist die Drama-Serie, wie auch die Konkurrenz, hin und wieder vorhersehbar und etwas platt – aber die Mischung aus Drama, Gangster-Krimi und Musical ist neu und taugt! Für Fans und Kenner der amerikanischen Musikszene ein absoluter Muss. Es werden auch immer wieder namhafte Musiker mit in die Serie einbezogen. Die fiktiven Künstler fordern Hit-Boy Beats, Rita Ora kommt für ein Feature vorbei und Snoop Dogg ist plötzlich ein Signing des Labels. Allerdings empfehle ich die Serie mit Originalton zu schauen, da die deutschen Synchronsprecher – nichts für ungut – den Slang und Ausdrucksweise der zahlreichen Afroamerikaner nicht wirklich gut hinbekommen.

Der Soundtrack

Die Songs in der Serie wurden wirklich von den Schauspielern eingesungen und eingerappt. Komponiert und produziert wurden die Lieder von keinem geringeren als Star-Produzent Timbaland. Die Tracks wurden dann nach der Ausstrahlung der zugehörigen Episode auf iTunes veröffentlicht. Das Album mit allen Liedern stieg sogar auf Platz 1 der amerikanischen Albumcharts ein. Hier sind zusätzlich namhafte Künstler wie Jennifer Hudson, Estelle, Juicy J oder Rita Ora, die auch einen kurzen Auftritt in der Serie haben, gefeatured.

Deutscher Trailer (Pro7)

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Warum die Serie im deutschen Free TV floppte

Wie erwähnt, handelt es sich bei „Empire“ um den Quotenhit des Jahres. Doch im Gegensatz zu den USA, konnte die Serie in Deutschland leider nicht richtig Fuß fassen und wurde innerhalb von nicht ganz zwei Monaten ausgestrahlt. Im Großen und Ganzen ist das Konzept dann vielleicht doch zu amerikanisch. In Europa oder speziell in Deutschland haben aktuell die Musikgenre Hip-Hop und R&B keinen allzu hohen Stellenwert. Hierzulande dominiert die elektronische Musik die Charts. Bei den Amerikanern ist Rap allgegenwärtig. Außerdem spielt Empire mit dem „Rassenkonflikt“ und den ewigen Differenzen zwischen Schwarz und Weiß – was in Deutschland auf bedeutend weniger Interesse stößt.

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