Die Musikwelt zollt Tribut

Für gewöhnlich geht es hier bei OVERHYPED um Trends, neue Musik und vor allem um Rap. Nicht heute. Vor zehn Tagen hat eine Meldung die Musikwelt erschüttert, sprichwörtlich. Sänger und Frontmann der Band Linkin Park – Chester Bennington – nahm sich das Leben. Mit diesem Beitrag gehe ich nicht nochmal auf all die Details ein, die es zu diesem Ereignis im Netz zu lesen gibt. Viel mehr soll es ein persönlicher Tribut an eines meiner größten Kindheits- und Jugendidole sein.

Linkin Park, Sound meiner Jugend

Als Kind der 90er hat Linkin Park für mich eine bedeutende Rolle in Sachen Pubertät, Identität und Musikgeschmack gespielt. Zwischen den vielen Pop-CDs, die man zu Geburtstagen und Weihnachten von Verwandtschaft und Freunden geschenkt bekommen hat, gab es zwei Platten die öfters im CD-Player gelandet sind als all die anderen CDs zusammen. Die beiden Alben Hybrid Theory und Meteora waren für mich der erste Weg weg vom Mainstream – und das bis heute. Meine Leidenschaft ist Rap, amerikanischer Rap. Und dennoch brauche ich hin und wieder einen Ausgleich: Linkin Park.

Zugegeben, die Faszination Linkin Park hatte für mich auch Höhen und Tiefen. Unabhängig von der einmaligen und unverkennbaren Stimme von Chester, war Minutes To Midnight vorerst das letzte Album, dem ich meine volle Aufmerksamkeit gewidmet habe. Von den drei darauffolgenden Alben kenne ich nur einzelne Tracks. Dem aktuellen und vielleicht letzten Linkin Park Album habe ich wieder Gehör geschenkt – schon vor der Tragödie.

One More Light – das letzte Album von Linkin Park?

Der Sound war neu, aber nah an meinen sonstigen musikalischen Präferenzen, die Texte einzigartig und ehrlich, wie ich es von Linkin Park gewohnt war. Das siebte Studioalbum One More Light stand meines Erachtens erstmal unter keinem guten Licht. Die Kommentare im Netz und aus dem Umfeld ließen darauf schließen, dass der neue, „weiche“ Sound bei bisherigen Fans nicht besonders gut ankam. Ich wollte mich dennoch nicht blenden lassen und habe mir, nachdem die ersten Tracks im Radio gelaufen waren, völlig unvoreingenommen den Rest des Albums angehört. Zum Glück! Aber macht Dir selbst ein Bild:

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Abschied nehmen

Nichts ist für immer – leider. Seit ich klar denken kann haben schon viele bekannte Persönlichkeiten unsere Welt verlassen, verarbeiten musste ich da aber nichts. Anders der Tod von Chester. Als mich die Nachricht in der Nacht vom 20. Juli erreicht hat, wusste ich nicht wohin mit meinen Gedanken. Es hat sich nicht real angefühlt. Wie denn auch, ich kannte ihn ja nicht persönlich, konnte ihn auch noch nie live sehen. Und dennoch ist mit ihm ein großes Stück Jugendzeit von mir gegangen und ich denke, ich kann hier für viele meiner Generation sprechen. Songs wie In The End und Numb/Encore sind für meine Freunde und mich bis heute Hymnen, die wir bei jeder Gelegenheit textsicher mitsingen.

Die Texte sind seit dieser Nacht allerdings andere, herzzerbrechende Hilfeschreie. Das Thema Depression allgegenwärtig. Mit diesem Beitrag will ich von einer der großartigsten Stimmen unserer Zeit Abschied nehmen. Was bleibt ist die Musik. Ruhe in Frieden.

Die Band selbst hat für öffentliche Anteilnahme eine Webseite eingerichtet und adressiert auch das Thema Suizidgefahr: chester.linkinpark.com

Der Rest der Musikwelt hat sich auf verschiedenste Art und Weisen bei Chester bedankt und verabschiedet. Hier ein kleiner Auszug:

Machine Gun Kelly – Numb

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Robbie Williams – Angels

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One Republic – Hallelujah

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Showtek @PAROOKAVILLE 2017

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ONE OK ROCK – One More Light

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If I cannot break your fall
I’ll pick you up right off the ground
If you felt invisible, I won’t let you feel that now

– Mike Shinoda, aus dem Song „Invisible“ (One More Light)